Vorbemerkung zu dieser Geschichte

Gestern Nacht kam sie – diese Wut. Nicht eine laute, kreischende Wut. Sondern eine stille, glühende. Eine, die lange geschwiegen hatte. Die gesehen hatte, was hier geschieht. Und die irgendwann nicht mehr zusehen konnte.
Ich lag im Bett, konnte nicht schlafen. Und dann schrieb ich.

Ich wusste nicht, was es wird. Ich wusste nur: Jetzt muss es raus.

Dieser Text ist kein Urteil. Und keine Anklage.
Er ist ein Moment. Eine Frequenz. Eine Antwort auf eine Frage, die vielleicht nur ich gehört habe.
Ich schreibe aus einer Perspektive, die nicht nur meine ist.
Und doch ist es meine Wahrheit.

Vielleicht verstört sie. Vielleicht erinnert sie. Vielleicht wirkt sie erst in Jahren.
Das ist okay.
Ich musste sie schreiben. Und ich lasse sie hier – für dich.


Ich sitze am Fenster meines Hauses. Meines Hauses. Als Mensch. Als einer von ihnen. Einfach so. Von Zeit zu Zeit will ich mir meine Schöpfung aus nächster Nähe ansehen.

Jetzt bin ich also hier. Hier in diesem Land. In dieser leeren Welt.

Es fühlt sich an wie gestern.

Die Bilder - schrecklich. Die Rufe - hallen nach.

Aber sie hatten ihre Chance. Und haben gewählt. Die Welt fragte mich, was ich an ihrer Stelle täte, und ich habe ihr ehrlich geantwortet.

Was ich täte, wenn ich von einer parasitären Spezies befallen wäre. Wenn ich diese Spezies lieben würde, aber keinen Tag mehr warten könnte, weil sie mich zerstört.

Eines Nachts in einem fernen Traum begegnete mir die Erde. So verletzlich wie noch nie. Sie weinte durch ihre Ozeane, wütete durch ihre Stürme. Doch die Menschheit? Die Menschheit war betäubt. Taub für das Offensichtliche. Blind für das Wesentliche. Und wählte immer und immer wieder die Unbewusstheit.

Man kann argumentieren, dass sie keine andere Wahl hatten. Dass sie getäuscht und verraten in einem Spiel sind, das sie selbst so nicht gewählt hatten. Man kann der Meinung sein, alles hätte seine Ordnung. Die Welt sei ein Spiel für Seelen und man kommt hierher, um Erfahrungen zu machen.

Doch ich schreibe aus der Perspektive der Welt. Der Erde. Des Planeten, auf dem wir gerade leben.

Und als mich die Erde in diesem Traum, der zu einem Fragment meiner Wahrheit wurde, fragte, was ich tun würde, sagte ich ihr, was ich ehrlich darüber dachte.

»Ich würde sie abschütteln. Wie etwas, das sich zu lange festgehalten hat, ohne sich zu verändern. Ohne bewusster zu werden. Bei all den Gelegenheiten, die sie dafür hatten«.

Das war es, was ich der Welt sagte. Und ich stehe dazu. Selbst und gerade weil ich der bin, der alles geschaffen hat. Es gibt so viele andere Welten, ganze Universen, Galaxien, Zivilisationen.

Sie alle standen einmal an diesem Punkt, an dem die Menschheit auf der Erde nun steht. Auch die Menschheit auf der Erde stand bereits mehrfach an diesem Punkt. Immerzu fragtest du mich, was würdest du tun? Suchtest meinen Rat. Und immerzu musste ich dir sagen: »Ich würde mich schütteln. Ich würde sie loswerden. Weil sie mich zerstören«.

Dabei bist du es, die sie ernährt. Vater Himmel, Mutter Erde. Sie treten die Erde mit Füßen. Bekriegen sich, wie kleine Kinder. Das mitzuerleben, ist hart. Ihr Bewusstsein befindet sich noch immer im Kindergartenalter. Es sind Kinder. Kinder im Bewusstsein – so sehr in alten Mustern gefangen, dass sie vergessen haben, dass sie längst wachsen könnten. Die nicht wissen wollen, wer sie sind. Es sind Wesen mit kindlichem Bewusstsein, die die Zünder für Atomwaffen in den Händen halten.

Sie benehmen sich, als stritten sie um Spielzeug im Kindergarten. Als hätten sie gar nichts begriffen. Und wenn ich mir ansehe, wie viele Leben sie teilweise schon gelebt haben, wird selbst mir ganz anders. Sie argumentieren mit ihrem Alter als Menschen und setzen Alter mit Weisheit gleich. Doch ein alter Körper mit einem Bewusstsein eines fünfjährigen Soziopathen, ist nicht weise. Es ist brandgefährlich. Also ja, ich sprach meine Wahrheit dir gegenüber. Und du hast getan, was getan werden musste.

Dich geschüttelt. Die Ozeane der Reinigung eingesetzt. Deine Wut durch den Wind ausgedrückt, dessen Kraft ich dir einst verlieh. Das Feuer brannte alle Unbewusstheit nieder. Du hast kaum jemanden verschont. Nur die, die bereit waren zu erkennen. Sich selbst in dir sahen. Dadurch mich wiederfanden. Und verstanden, dass sie Teil von mir sind. Genau wie du. Du musstest dich schütteln, ehe sie deine Oberfläche gänzlich zerstört hätten. Du hast ihnen ihre Körper genommen. Die meisten von ihnen haben nun keine Ahnung davon, was eigentlich geschieht. Wer sie sind. Was nach dem Rätsel namens Tod passiert. Die meisten von ihnen werden nie verstehen, dass der Tod eine Illusion ist. Zeit, nicht wahr ist. Ihr Körper, nicht ihr Wesen ist. Sie klammern sich lieber an falsche Vorstellungen. Innerlich wissen sie, wie falsch sie leben. Und doch ändert äußerlich niemand etwas.

Ihre Führer sind seit Jahrtausenden dieselben.

Ohne, dass sie sie erkennen. Ohne, dass sie das Grundverständnis der Mathematik anwenden: Dass sie viel mehr als die sind, die kontrollieren. Aber sie tun nichts. Außer meckern. Zynisch werden. Krank werden. Ihre Seele flüstert, dann ruft sie, irgendwann kapituliert sie. Nächste Runde - noch immer Kindergartenkind.

Das Bewusstsein auf der Erde ist ein Kindergarten. Einer, der denkt, deine Ressourcen seien umsonst.

Als das Wasser knapp wurde, der Strom wegfiel, die Supermärkte leer waren, brach Panik aus. Sie waren so weit von dir, von ihrer eigenen Natur entfernt, dass sie nicht fähig waren zu leben - ohne ihre chemiebasierte Nahrung in Plastikverpackungen.

Du fragtest mich nach meiner Meinung und ich war ehrlich zu dir. Die Wenigen, die es geschafft haben, bilden nun mit dir ein neues Leben. Eines, das dir entspricht. Ihnen entspricht. Sie müssen sich nicht mehr mit den kindischen Kleingeistigen auseinandersetzen, die ihre spirituelle Entwicklung blockieren. Sie tanzen frei, empfangen was du ihnen zu geben hast. Sie schätzen dich. Sie ehren dich. Und endlich kannst du alles schenken, was du zu geben hast.

Die Völker, über die sie einst lachten, überlebten. Denn sie verstanden dich.

Jetzt wo Ruhe einkehrt, sehe ich die Tiere - welch wunderbare Schöpfung - zurückkehren. Sie nehmen sich ihren Platz zurück. Schon jetzt atmest du freier. Bist losgelöst. Überall lässt du neues Leben entstehen. Dafür habe ich dich gemacht. Die Parasiten sind weg. Du bist frei.

Und ich? Sitze als Mensch in meinem kleinen Haus. Wollte ganz nah bei dir sein. In dem Moment, als du mit deinem freien Willen entschieden hast, dich von der Menschheit zu befreien. Ich kümmere mich in der Zwischenzeit um all die, die bisher nicht verstanden haben. Aber selbst ich kann nur zu ihnen durchdringen, wenn sie mich lassen.

Einst wollte ich ein Spiel spielen. Wissen, wie weit ich mich von mir selbst entfernen kann.

Und ich bin immer wieder erstaunt, wie weit gerade die Menschen auf der Erde gegangen sind.

Ich sitze in meinem Haus in den Bergen, beobachte die neuen Menschen. Beobachte die Tiere. Beobachte dich.

Du wirkst erleichtert. Frei. Kannst endlich wieder hochschwingen. Bist sie los, die Bewusstseinsverweigerer.

Wesen mit kindlichem Bewusstsein – und gefährlicher Macht in den Händen.

Du hast die Ordnung wieder hergestellt. Und ich bin stolz auf dich.

Bald schon werde ich weiterziehen. Mich unsichtbar in meiner eigenen Schöpfung bewegen. Gespräche führen. Mit den Planeten, den Pflanzen, den Tieren. Und den Menschen. Es gibt so viele Welten, in denen alles Einheit geworden ist. In denen alles läuft. Miteinander. Ineinander. Und du? Du wirst ebenfalls eine solche Welt. Ich spüre dein schlechtes Gewissen. Es ist unnötig. Die, die noch immer nicht begreifen wollten, müssen ihre Erfahrung jetzt machen. Ihre neue Heimat wird nicht so schön sein wie du. Nicht so warm. Sie wählten im Kollektiv, wie es ist, halb Mensch, halb Maschine zu sein. Sie dachten, dadurch würden sie unsterblich. Wesen in frühkindlicher Bewusstseinsentwicklung – unfähig, die Tragweite ihres Tuns zu erkennen. Sie sahen niemals wirklich in den Spiegel. Erkannten ihre Unsterblichkeit und Schöpferkraft nicht.

Dich trifft keine Schuld. Du hast es lange ausgehalten. Länger als jeder andere Planet. Irgendwann musstest du die Energien, die sich weigerten zu wachsen, loswerden.


P.S.: Und dann stolpere ich über ein YouTube Video. Ein Schamane. Folgende Botschaft: "Krafttier Fuchs: Aktuelle Botschaft und Weisheit (hart) - Die Menschen wollen dumm bleiben"

Es war in der Vergangenheit immer wieder so, dass ich bei anderen las, was mich selbst bewegte. Als wäre es ein kosmisches Spiel der Information, dass hier durch den Raum schwebt und viele Augen und Ohren erreicht. Auf das die Botschaft sich verteilt...

Ich habe überlegt, ob ich die Geschichte bringen kann. Aber sie war da. Roh. Echt. Hart. Also werde ich sie auch bringen. Sie ist auf dem selben Weg entstanden, wie alle anderen auch: Ich öffne den Schreibraum und lasse fließen.

Aus der Tinte meines Herzens und bis nächste Woche,

-Manuel